Berichte von 10/2022

Mittwoch, 26.10.2022

Bangkok

Bangkok - der Anfang und das Ende meiner Reise. 

Am 23.10 flogen Nisa und ich nach Bangkok, da unsere Zeit in Thailand ein Ende nahm. Wir besuchten kleine Cafés und einen Schmetterlingsgarten.

An einem Abend führte unser Weg ins Terminal21, einer Shoppingmall mit großer Essensauswahl, wo wir Anfang September, beim Beginn unserer Reise oft aßen. Es war beeindruckend zu erkennen, wie sehr wir uns in den letzten zwei Monaten verändert hatten, denn wir sahen alles durch andere, neue Augen.

Danke Thailand, du hast es nicht immer gut mit mir gemeint, aber ich mag dich trotzdem. Nach zwei Monaten hast du mich viel Menschenkenntnis, Lebenserfahrung und Eigenständigkeit gelernt, aber auch die Gabe, schwierige Situation schnell zu lösen, zuversichtlich zu sein und Vertrauen zu haben.

Ich bin gespannt, welche Abenteuer mich in Vietnam erwarten👋🏼

Samstag, 22.10.2022

Krankenhaus (zweites Mal in Krabi)

Nisa und ich fuhren am 17.10 von Phuket nach Krabi, da es uns dort beim ersten Mal sehr gut gefiel. Leider hatte ich etwas falsches gegessen und lag deswegen ein paar Tage flach, wegen hohem Fieber und Magen Darm. Das Fieber ging zwar bald wieder weg, aber das Magen Darm nicht. Nach 4 anstrengenden und schmerzhaften Tagen entschloss ich mich, einen Arzt aufzusuchen und fuhr in die nächstgelegene Klinik. Nach einer kurzen Untersuchung und dem Beschreiben der Symptome meinerseits wurde ich mit einer Magen Darm Entzündung und starker Dehydration diagnostiziert. Ich durfte nach meinem eindringlichen Bitten kurz zurück in die Unterkunft, um meine Sachen zusammenzupacken und verbrachte anschließend zwei Tage in der Klinik. Für mich war es der erste Klinik-/Krankenhausaufenthalt, aber ich kann mich nicht beschweren. Das Zimmer ähnelte eher einem 4-Sterne-Hotelzimmer und das Personal, das alle 4 Stunden meinen Blutdruck und Fieber maß oder die Infusionen wechselte, war sehr freundlich und bemüht. An dieser Stelle grüße ich meine Auslandskrankenversicherung, die zum Glück die Behandlung übernimmt.

Der Arzt erklärte mir, dass die Einwohner das Gemüse im Moment mit Regenwasser waschten, da es davon schließlich genug gab und nichts kostete. Bei den Abgasen in Thailand möchte man sich gar nicht vorstellen, wie dreckig das Wasser sein muss. Unsere europäischen Mägen sind an solche hygienischen Zumutungen natürlich nicht gewöhnt, deswegen die Faustegel: cook it, peel it, or forget it.

Inzwischen geht es mir schon wieder viel besser, ich bin noch ein wenig schlapp, aber ich kann wieder auf eigenen Beinen stehen und habe ausreichend Medikamente von der Klinik mitbekommen, um mich selbst zu behandeln. Ich denke, es war nur eine Frage der Zeit, bis ich den 6 Monaten meiner Reise krank werde und bin dankbar, so schnell und intensiv behandelt worden zu sein. 

Montag, 17.10.2022

Phuket

Phuket ist eine der bekanntesten Regionen Thailands, weswegen ich hohe Erwartungen hatte. Ich habe viel vom Nachtleben dort gehört, aber letztendlich habe ich nicht viel von Phuket zu erzählen, da pausenlos regnete. Mit Sonnenschein sicherlich schön, aber langweilig bei regen. Unsere Stimmung war deswegen ein bisschen getrübt und als unsere Unterkunft eine Überschwemmungs- und Tsunamiwarnung aussprach, machten wir uns schnellstmöglich vom Acker. 

Dienstag, 11.10.2022

Koh Phi Phi

Koh Phi Phi - genau das, was man sicher unter einer thailändischen Insel vorstellt. Weißer Sandstrand, türkises Wasser und um einen herum hohe Felsen, kurz gesagt: ein Paradies. Koh Phi Phi ist sehr touristisch strukturiert, auch ein wenig „teurer“, aber dennoch jeden Cent wert!

Anfangs hat das Wetter noch nicht mitgespielt, schließlich war es immer noch in der Regenzeit, aber nach zwei Tagen wurde der Himmel klar. Auch hier nahmen wir an Schnorcheltrips teil und besichtigten die berühmte Maya Bay. Der Strand war die letzten (ich glaube zwei) Jahre geschlossen, um sich vom Tourismus zu erholen und öffnete nur drei Tage bevor wir die Phi Phi Inseln erreichten, wir Glückspilze. Eine atemberaubende Bucht. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass die Fotos die volle Pracht der Natur nicht eingefangen haben. Ich werde nie aufhören, davon zu schwärmen!

 

Auf einer Kanufahrt zum monkey beach lernten wir, niemals süßen Tieren zu vertrauen. Die anfangs friedlichen und niedlichen Affen, die am Nachmittag auftauchten, machten sich langsam, aber sicher über die am Strand parkenden Kanus her und wurden aggressiv, wenn man sich ihnen näherten. Beim Versuch, unsere Tasche aus dem Kanu zu retten, wurde ich fast von einem Affen gebissen, der mich schnell zurück ins Wasser jagte. Im Nachhinein eine sehr lustige Erfahrung, aber in der Situation echt beängstigend. Ich dachte kurz, mein letztes Stündlein hätte geschlagen, als er fauchend und Zähne fletschend auf mich zu rannte. Aber alles in allem: eine wunderschöne Woche mit viel Erholung und Fruchtshakes auf Koh Phi Phi! 

 

 

Dienstag, 04.10.2022

Koh Lanta

Hallo zusammen, aus zeitlichen Gründen kann ich vom letzten Monat nur kurz und knapp berichten. Für mich geht es morgen (27.10) nämlich nach Vietnam, möchte aber trotzdem meine restliche Reise durch Thailand mit euch teilen. Deswegen kommen jetzt zu jedem Ort ein paar Sätze, aber hauptsächlich Bilder.

 

Koh Lanta ist eine wunderschöne Insel, aber von Corona gezeichnet. Viele geschlossene Restaurants, Cafés oder Hotels. Die wenigen Touristen verteilen sich auf unzählige Hotels über die ganze Insel. In unserer Unterkunft waren wir die einzigen Gäste, und auch am Strand sind uns nach 2 Stunden spazieren keine anderen Touristen begegnet, weswegen wir uns ein wenig einsam gefühlt haben. Lustigerweise war eine polnische Freundin von mir, die ich in Korea kennengelernt habe, mit ihrer Familie und ihrem koreanischen Freund zur selben Zeit auf Koh Lanta, weswegen wir uns mehrmals zum Abendessen getroffen haben. Ich habe Chris, Maria und ihre Familie super ins Herz geschlossen und bin dankbar für die gemeinsame Zeit.

Nisa und ich haben ein weiteres Mal an einen Schorcheltrip teilgenommen, auch auf Koh Lanta wunderschön (und sehr abenteuerlich). Das Highlight der Tour war die sogenannte Piratenhöhle. Um zu ihr zu gelangen, mussten wir herunter von unserem Long tail boat und etwa 50 Meter durch eine dunkle Höhle schwimmen. Gar nicht mal so einfach, ich war heilfroh um meine Rettungsweste, denn der Wellengang war sehr stark, was bei Dunkelheit noch beängstigender ist, als normal. Das Abenteuer war es aber auf jeden Fall wert!!


Samstag, 01.10.2022

(erstes Mal) Krabi

In Krabi hatten wir ein wenig mit dem Regen zu kämpfen, der um 10, 13, 16 und 20 Uhr etwa für eine halbe Stunde bis Stunde, also kurz, aber stark einsetzte. Wir erkundeten oft die regionalen Märkte, spazierten kurz am Strand oder verbrachten Zeit in Cafés oder Restaurants, um dem Regen zu entgehen, aber trotzdem draußen zu sein. Die meisten Attraktionen in Krabi beziehen sich aufs Meer oder den Strand, was bei Regenwetter nicht ganz so spaßig ist.

 


An einem Tag entschieden wir uns dazu, den Tiger Cave Tempel zu erklimmen. Die Legende besagt, ein Tiger solle in den Wäldern und Höhlen gelebt haben, aber die Mönche beim Meditieren nie gestört haben. Sie haben ihn oft brüllen gehört, aber nie gesehen.

Um zum Tiger Cave Tempel zu gelangen wollten wir den öffentlichen Bus nehmen, der deutlich billiger ist, als ein Taxi oder Tuktuk. Also fragten wir an der Rezeption unserer Unterkunft, wo denn die Bushaltestelle sei. Uns wurde gesagt es gibt keine, wir sollen uns einfach auf die andere Straßenseite stellen und warten bis der Bus kommt, er fährt einmal die Stunde, es gibt aber keine genaue Uhrzeit. Aber kann es sein, dass der Bus voll ist, dann hält er nicht.

Ein wenig verunsichert, ob es ein Witz war oder nicht, standen wir also am Straßenrand, um in ungewisser Zeit einen Bus heranzuwinken, dessen Aussehen oder Nummer wir nicht kannten. Mal wieder ein Moment, in dem man den Menschen einfach vertrauen muss. Nach 35 Minuten waren wir kurz davor aufzugeben, da es anstrengend war, im Regen zu stehen und die vielen Tuktukfahrer abzuwimmeln, die uns für teuer Geld mitnehmen wollten. Schließlich kam der Bus, den ich eher als Sammeltaxi beschreiben würde. ZUM GLÜCK war noch Platz für Nisa und mich (wir waren die einzigen Gäste) und wir durften die nächsten 40 Minuten eine trockene Autofahrt genießen.

Am Tempel angekommen bot uns die Fahrerin an, auf uns zu warten und uns auch wieder zurück zu fahren. Wir willigten ein und machten uns zuerst auf den Weg zu den öffentlichen Toiletten, um lange Hosen anziehen (heilige Stätte = lange Hosen).

Ein Kulturschock, an den ich mich immer noch nicht zu 100% gewöhnt habe, sind die Toiletten in Thailand. Beim Betreten wechselt man seine Schuhe in Badeschlappen/Crocs/Flip Flops, die vor den Toiletten bereitstehen, um keinen Dreck hineinzutragen. Oft gibt es in den Kabinen nur Stehklos auf erhöhten Podesten, was meinen Gleichgewichtssinn herausfordert. Eine Spülung wie wir es kennen gibt es nicht, in jeder Kabine steht ein großer Behälter mit Wasser (vergleichbar mit eine Regentonne), in dem ein kleinerer Behälter schwimmt, mit dem man so lange Wasser ins Klo schaufelt, bis alles sauber ist. Auch Klopapier ist eine Seltenheit, man säubert sich hier mit einem Wasserschlauch. Mit dem Wasserkonzept an sich komme ich klar, nur die nasse Unterwäsche und Hosen im Nachhinein stören mich ein wenig, weswegen es immer zu empfehlen ist, Taschentücher oder Babywipes dabeizuhaben.

 

Mit langen Hosen betraten wir also den Tempel, der innen aber relativ unspektakulär war. Viel interessierter waren wir an den Affen, die außerhalb des Tempels Quatsch machten. Auf Schildern wird man oft darauf hingewiesen, die Affen nicht zu füttern, da sich diese sonst daran gewöhnen und aggressiv werden, sobald man sie nicht füttert. Verwirrenderweise warfen ihnen manche Mönche Bananen zu, aber die werden schon wissen, was sie tun.

Aber nun zum Highlight des Ausflugs: Für uns ging es anschließend 1237 Stufen in die Höhe zum Aussichtspunkt. An diesem Tag war ich zum ersten Mal froh, dass NICHT die Sonne schien, denn auch ohne Sonne war der Aufstieg anstrengend genug. Die Stufen waren alle unterschiedlich breit und oft kniehoch, ein ganz schönes Workout für uns, der Muskelkater am nächsten Tag war vorprogrammiert. Eckpfeiler verrieten ungefähr alle 20 Stufen, wie weit man schon gekommen ist und es gab ab und zu Bänke, auf denen man verschnaufen konnte. Nach ungefähr 50 Minuten erreichten wir die Spitze und wurden mit einem wolkigen, aber trotzdem schönen Ausblick belohnt.




Nachdem wir uns ein wenig ausgeruht und umgeschaut hatten, machten wir uns auf den Rückweg. Der Abstieg beanspruchte alle restlichen Muskeln, die eventuell vom Muskelkater verschont geblieben worden wären. Zwischendurch trafen wir auf Gruppen, die (ebenso keuchend wie wir auf dem Hinweg) auf den Treppen standen und konnten sie im Vorbeigehen ein wenig motivieren. Nach 20 Minuten kamen wir wieder bei unserem Taxi an und wurde nach Hause gebracht. Auch hier, ein Moment in dem man vertrauen muss. Die Busfahrerin hätte nicht 2 Stunden auf uns warten müssen. Sie hätte einfach wegfahren können, aber die Leute hier halten ihr Versprechen. 

 

An einem anderen Tag buchten wir eine weitere Abenteuertour. Dieses Mal nicht Schnorcheln, sondern Kanufahren. Wir wurden vormittags vom Sammeltaxi an unserer Unterkunft abgeholt, darin schon unsere Tourmitglieder für den Tag. Leider regnete es sehr stark auf der 40 minütigen Fahrt, weswegen wir schon klitschnass waren, bevor es überhaupt richtig losging. Nisa und ich hatten die schlimmsten Plätze auf der Ladefläche des Taxis erwischt, was unsere Stimmung ein wenig drückte. Um den Regen nicht in die Augen zu bekommen, hielt ich diese die meiste Zeit geschlossen, doch als ich sie mal öffnete, sah ich, wie der indische Mann neben mir ein Video von mir machte. Leider nicht das erste Mal, dass fremde Leute (Männer) nicht fragen, bevor sie Fotos von uns machen, auffällig oft sind sie indisch. Ich sprach ihn sofort darauf an und brachte ihn dazu, das Video zu löschen. Es wäre kein Problem gewesen, hätte er zuvor gefragt, aber ohne meine Einwilligung akzeptiere ich es eben nicht. Er schien erstaunt, dass ich ein Problem damit habe, vielleicht hat er sich auch nur dumm gestellt, aber das kann mir auch egal sein. :)

Ansonsten ist der Tag super schön verlaufen. Nisa und ich waren ein gutes Team im Kanufahren und wurden direkt die Lieblinge des Tourguides, der uns durch die Felsen und Mangroven schlängelte. Hier ein paar Eindrücke:

 

Anschließend ging es für uns weiter nach Ko Lanta, aber Krabi hat mich trotz Regen sehr begeistert, wir haben es sogar später ein zweites Mal besucht.