Freitag, 09.09.2022

Pai

Am 9. September ging es für Nisa und mich von Chiangmai mit dem Minibus nach Pai, eine kleine Stadt im Norden Thailands. Die Fahrt dauerte ca. 5 Stunden, die Straßen waren nass une kurvig. Nach unserer Ankuft haben wir kurz die überschaubare  Stadt (eher Dorf) erkundet und zu Abend gegessen.

Am nächsten Tag ging es für uns auf eine ganztägige Tour, welche die beliebtesten Touristenattraktionen abdeckte. Wir haben uns dazu entschieden diese Tour zu machen, da wir nur zwei volle Tage in Pai blieben. Am ersten Tag konnten wir somit den Großteil von den "must do's" abklappern und am zweiten Tag alleine etwas neues entdecken. Das Ganze kostete uns 550 Baht (14€).

Um 10 Uhr morgens wurden wir von einem Taxi abgeholt, darin bereits der Rest unserer kleinen Reisegruppe für diesen Tag.


Symbolbild wie die Taxis im Thailand aussehen :)

 

Das erste Ziel waren die Sai Ngam hot springs, mehrere Becken mit, wie der Name schon sagt, heißem Wasser. Die Wassertemperatur betrug ca. 29 Grad.


  

Anschließend gab es Mittagessen für die gesamte Gruppe, die wir währenddessen etwas näher kennenlernen konnten. Nisa und mir ist schon oft aufgefallen, dass wir, sogar bei belebten, touristischen Orten wie Pai, die Jüngsten sind. Das ist in erster Linie nicht überraschend, aber lässt uns umso mehr wertschätzen zusammen unterwegs zu sein.

 

Nach dem Mittagessen ging es zum big white buddha, zur chinese village, zu einem Café als kleine Pause, danach zur bamboo bridge und für den Sonnenuntergang zu Pai‘s Canyon. Ich denke, die Bilder geben einen besseren Eindruck des Tages, als ich es beschreiben kann, also lasse ich mal die Bilder für mich sprechen. :)


chinese village:





Café & bamboo bridge:

Canyon:

Gegen 20 Uhr zurück in Pai machten wir uns auf die Suche nach einem günstigen Abendessen. Durch den enormen Tourismus in Pai fanden wir größtenteils Restaurants, die europäische/amerikanische Speisen anbieten. Natürlich hätte ich nichts gegen eine Portion Spaghetti oder ein Stückchen Pizza, aber das Essen ist deutlich teurer, man bezahlt 300 Baht (8,12€) aufwärts. Für europäische Verhältnisse trotzdem noch billig bzw normal, aber für uns macht es auf Dauer einen Unterschied, ob man für sechs Monate drei Mal am Tag lokales Essen für unter 2€, oder europäisches Essen für 8€ isst.

Nisa und ich sind beide low budget traveller, also entschieden wir uns für ein thailändisches halal Restaurant. Nisas Eltern kommen aus dem Kosovo, sie ist daher ethnisch muslimischer Abstammung und konnte mir einige Sachen über den Islam und die Esskultur erzählen, was für mich super spannend war. Wir aßen an diesem Abend deliziöses Pad Thai und Hühnersuppe mit Reis für jeweils 50 Baht (1,35€).

  

Es war zwar 10 Baht, also 27ct teurer, als bei einem anderen thai Restaurant, aber immerhin wurde das Tier schmerzfrei geschlachtet. Außerdem treiben uns 27ct nicht direkt in den finanziellen Ruin. In Deutschland bin ich noch nie in einem Halal Restaurant gewesen, was ich aber ändern werde, wenn ich wieder zurück bin. Nisa und ich haben während unseres Aufenthalts in Pai noch öfter in diesem Restaurant gegessen, da das Essen so lecker war.

Abends überlegten wir, an der monatlichen Fullmoonparty teilzunehmen, für die Thailand berühmt ist. In Pai wurde diese als Rave im Dschungel gefeiert. Jedoch konnte uns niemand den genauen Standort des Raves sagen, man sollte nämlich mit dem Taxi an einen unbekannten Ort außerhalb der Stadt fahren und dann ein Stück in den Dschungel laufen, was uns aber nach einem so anstrengenden Tag zu viel Aufwand (und auch nicht ganz geheuer) war. Also ging es für uns früh in die Heia, um fit für den nächsten Tag zu sein, denn wir wollten uns einen Roller mieten, um damit auf eigene Faust die Umgebung zu erkunden.

Leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, da es am Vormittag sehr stark regnete. Nach einem kurzen Frühstücks-Trip (Pad Thai für 40 Baht) entschieden wir uns dazu abzuwarten, bis der Regen sich beruhigte. Zwar habe ich Erfahrung im Rollerfahren, aber im Regen bei Linksverkehr mit einer zweiten Person hinten drauf durch den Dschungel zu fahren, war auch für mich eine Herausforderung.

  

Am Nachmittag beruhigte sich der Regen für ein paar Stunden, also nutzen wir unsere Chance und mieteten für 140 Baht (3,85€) inklusive Benzin und Helm einen Scooter, den wir für 24 Stunden benutzen durften. Ich habe zwar keinen internationalen Führerschein und Nisa generell keinen Führerschein, aber uns wurde von mehreren Leuten erklärt, dass die Polizei uns nicht anhalten würde, da wir Touristen sind. Das Scooterfahren ist seit vielen Jahren für viele Touristen fester Bestandteil des Thailandurlaubs und da die thailändische Wirtschaft nach zwei Jahren Pandemie mehr denn je auf den Tourismus angewiesen ist, wird die Polizei uns nicht herausziehen.

Wir entschlossen uns dazu, ein zweites Mal das Café und die Bamboo Bridge zu besuchen, da wir am vorherigen Tag gerne mehr Zeit dort verbracht hätten.


 

Leider verloren wir die Zeit aus dem Auge und je dunkler es wurde, desto stärker wurde auch der Regen. Somit ging es im strömenden Monsunregen im Schneckentempo (wegen schlechten Sichtverhältnissen und Angst vor wilden Tieren auf den unebenen Dschungelpfaden) zurück nach Pai. Leider haben wir uns in der Dunkelheit verfahren, weswegen wir insgesamt eineinhalb Stunden, anstatt einer halben Stunde für den Rückweg gebraucht haben, aber wir sind heile wieder angekommen. Zur Belohnung für dieses Abenteuer gab es zum Abendessen, wer hätte es gedacht, halal Pad Thai und mit diesem kleinen, nassen Abenteuer endete unser Trip im Norden Thailands.

Nisa und ich vermissten beide das Meer und nach so vielen aufregenden Erlebnissen sehnten wir uns nach ein paar Tagen Entspannung, deswegen entschieden wir uns dazu, in den Süden auf die Insel Koh Samui zu fliegen.

 

(Wir haben uns auch nach umweltfreundlicheren Varianten erkundigt, aber leider gibt es keine Verbindungen wie bspw. den Nachtzug, in den Süden, weswegen wir wohl oder übel das Flugzeug nehmen mussten. Zug- und Busfahrten nach Bangkok und von Bangkok nach Surat Thani wären ebenfalls teurer und mit noch höherem Zeitaufwand verbunden gewesen 😕😕)

Mehr zur Reise und zu Koh Samui kommt morgen!!