Montag, 21.11.2022

Ho Chi Minh

Hallöchen, da ich mal wieder ganz schön hinterher hänge mit dem Blog, hier nur eine Kurzfassung von Ho Chi Minh.

Wir besichtigten den Ben Tanh Market, welcher eine riesigen Markthalle mit Waren bis unters Dach ist. Die Gassen zwischen den einzelnen Ständen sind ungefähr 80cm breit und da die Leute gutes Verkaufsenglisch sprachen, durfte man nicht länger als 1,5 Sekunden stehen bleiben, sonst war es schwierig, die Verkäufer wieder abzuwimmeln.

Abends machten wir uns „schick“, sofern es unsere begrenze Klamottenauswahl zuließ und besichtigten ein teures Restaurant im 75. Stock eines Wolkenkratzers. Natürlich stachen wir heraus, zwischen all den Businessfrauen und Männern, aber wir wurden trotzdem freundlich und respektvoll behandelt. Wir bestellten das billigste auf der Speisekarte:

Ein teures, aber leckeres Spiegelei.

 

Am nächsten Tag gingen wir auf den Ben Tay Market, ein untouristischer Markt in Chinatown. Dort hat man uns leider nichts verkaufen wollen, aus unerklärlichen Gründen. Die Leute schauten uns nur mit bösen Gesichtsausdrücken an und auf die Frage, warum uns nichts verkauft wurde, wollten sie nicht antworten, also verließen wir den Markt wieder.

Am Nachmittag besichtigten wir die berühmten Cu Chi Tunnel, welche im Vietnamkrieg den Vietnamesen zum Sieg verhalfen. Die Tunnel waren zwar nur 15km von der Stadt entfernt, jedoch dauerte die Fahrt dorthin 2 Stunden, aufgrund des Verkehrs. Bei der Führung wurden uns die Tunnel und verschiedene Kriegswaffen gezeigt und erklärt, wie diese eingesetzt wurden. Es war zwar sehr interessant, aber wir hatten den Eindruck, dass die Berichterstattung sehr einseitig war. Es war eher ein „schaut, wie schlau unsere Leute waren, was für tolle Waffen sie erschaffen haben und wie gut diese getötet haben“, was in gewisser Weise stimmt, da es wirklich sehr beeindruckend ist, wie sich die Vietnamesen mit ihrem 200km langem Tunnelsystem und mit lokalen Ressourcen gegen die Militärmacht USA verteidigen konnten, aber wie grausam der Krieg war, wurde in keiner Weise herübergebracht. Dennoch definitiv eine Erfahrung wert. Die Tunnel, durch die wir krabbeln durften, waren ca 1,10m Hoch und 60cm breit. Sie wurden zwar für Touristen vergrößert und das Luftsystem wurde optimiert, trotzdem war es schwer zu atmen und beängstigend, durch die Tunnel zu krabbeln.

Am 23.11 besichtigten wir das Kriegsreste Museum, was nichts für schwache Nerven war. Es wurden grausame Geschichten und Bilder vom Umgang mit Gefangenen, Folter, Kriegsverbrechen, Massenhinrichtungen und Folgen des Agent Orange Gases ausgestellt. Ich konnte die Bilder nicht lange auf mich wirken lassen, ohne Tränen in die Augen zu bekommen, auch die Berichte zu den Bildern waren erschütternd. Wenn man sich im Raum umgeschaute, sah man überall schockierte und traurige Gesichter. Ich werde vom Museum keine Bilder anfügen, aber wer diese trotzdem sehen möchte, kann mir schreiben oder ich kann sie euch zeigen, sobald ich zuhause bin. :)

Anschließend aßen wir in einem Restaurant in der Nähe unserer Unterkunft zu Mittag, was jedoch sehr lange dauerte, weswegen ich es mir einpacken lassen musste. Es war nämlich Zeit zum Abschied nehmen, denn für mich ging es zum Flughafen, weiter nach Malaysia. Meine Reise durch Vietnam hat nicht allzu gut angefangen, wurde aber immer schöner und ich habe das Land trotz den ganzen ewig langen Busfahrten und dem holprigen Start ins Herz geschlossen.