Donnerstag, 01.09.2022

Hallo Thailand 🇹🇭

Hallo, nach langer Zeit mal wieder ein Update von mir! 👋🏼👋🏼 (Ich war sehr beschäftigt und musste dann erst das premium Update für diesen Blog kaufen, um weiterhin posten zu können)

Ich habe am 31. August Korea verlassen und bin jetzt bis Ende Oktober in Thailand. Der Abschied von meinen Freunden in Korea ist mir nicht leicht gefallen. Auch wenn wir uns nur für ein paar Wochen kannten, sind mir alle sehr ans Herz gewachsen und ich hoffe, dass ich nächstes Jahr nochmal nach Korea kann, um sie zu besuchen. (An dieser Stelle möchte ich noch Dong grüßen🤝🏻)



Vollkommen übermüdet und mitgenommen vom Abschied bin ich nach 6 Stunden Flug in Bangkok gelandet und mir wurde klar, dass ich nun erstmal auf mich allein gestellt bin. Nach der Passkontrolle brauchte ich erstmal einen Moment in der Flughafenhalle, um mich neu zu orientieren. Ein neues Land, eine neue Sprache, neue Menschen, neues Essen... eine neue Kultur erwartete mich. Ich hatte bis auf die Reservierung im Hostel für meine erste Nacht nichts gebucht, um mir alle Möglichkeiten offen zu lassen, jedoch habe ich schnell gemerkt, dass ich mich mit einem festen Plan wohler gefühlt hätte. Mit dem Taxi ging es für 700 (19€) Baht zu meinem Hostel, welches ich, ohne groß zu überlegen, im Juni gebucht hatte, eben ohne zu wissen, dass es mitten auf der Khao San Road (der Partystraße Bangkoks) liegt. Zwar war das Hostel sehr modern, jedoch ziemlich laut durch die Nähe zur den Bars und Clubs. Die meisten Leute waren schätzungsweise zwischen 25 und 30 Jahre alt, sehr betrunken und bereits in Gruppen unterwegs, was es für mich schwer machte, jemanden kennenzulernen. Auch auf der Suche nach Essen auf der Khao San Road fühlte ich mich alleine durch das viele catcalling nicht Wohl. Nach einer unruhigen Nacht fühlte ich mich am nächsten Morgen ein wenig hilflos. Ich vermisste meine Freunde, war alleine, konnte die Sprache nicht, musste um 10 Uhr aus dem Hostel auschecken, es regnete in Strömen und ich war im Allgemeinen überwältigt von den neuen Eindrücken. In diesem Moment fragte ich mich, wieso ich überhaupt alleine aus Deutschland oder Korea weggegangen bin. Solche Zweifel sind wahrscheinlich Bestandteil jeder Reise und es wird auch bestimmt nicht das einzige Mal sein, dass es mir so geht, also werde ich in Zukuft sicherlich lernen damit umzugehen…

 

Ich suchte mir also schnell eine andere Unterkunft im Sukhumvit Viertel der Stadt, welche im Gegensatz zur Khao San Road gut ans öffentliche Verkehrsnetz gebunden ist. Viele Leute in Korea haben mir geraten nicht zu lange in Bangkok zu bleiben, jetzt weiß ich wieso. Es ist durch den vielen Verkehr sehr laut und stinkt.

Ich habe mich am zweiten Tag mit einem schwedischen Mädchen (Nisa) getroffen, mit der ich bereits in Korea geschrieben habe. Genauso wie ich, war sie zuerst in Korea, jetzt für eine gewisse Zeit in Thailand und möchte als nächstes nach Vietnam. Wir haben uns von Anfang an sehr gut verstanden und wir sind seitdem zusammen unterwegs. Ich bin sehr froh, mit einer anderen Person gemeinsam reisen zu können und Erfahrungen zu sammeln und teilen.

Eine unser Lieblingsbeschäftigungen ist, wie wir es nennen, wat-hopping (Wat bedeutet (buddhistischer) Tempel auf Thai). In Thailand gibt es in jeder Stadt, jeden Dorf und auf jedem Berg hinduistische oder buddhistische Tempel, die alle sehr beeindruckend sind, hier ein paar Eindrücke:



 Frauen müssen in Tempeln ihre Schultern bedecken und Hosen tragen, die über die Knie gehen. Beim heißen, humiden Wetter Thailands nicht angenehm. In manchen Tempeln ist Frauen der Eintritt verboten, Männer dürfen sogar schulterfrei hinein. Zudem konnten wir mehrmals beobachten, dass ausländische Männer sich respektlos in Tempeln verhielten. Lautes Herumgebrülle, das Öffnen ihrer Hosen vor einer Buddah Statue (schon 3 Mal gesehen, wtf⁉️), sich weigern die Kopfbedeckung abzuziehen oder die Schuhe beim Betreten des Tempels auszuziehen etc.

Natürlich möchte man ungern mit diesen Leuten in einen Topf gesteckt werden, deswegen haben wir versucht uns jederzeit von unserer besten Seite zu zeigen. Einmal wurde Nisa darauf hingewiesen ihre hüftlangen Haare zusammenzubinden, da lange Haare ein Symbol der Weiblichkeit sind, was im Tempel nicht gerne gesehen wird. Der Gedankengang ist uns schwer nachvollziehbar , aber immerhin sind wir Gäste im Land und werden uns deswegen an die Regeln halten.

 

 

In einem Tourist Information Center haben wir eine 12-tägige Tour für 9800 Baht (~270€) gebucht, welche Transportkosten nach ChiangMai und Pai und eine 2-tägige Tour im Dschungel abdeckt, aber mehr dazu später. Auf die Idee brauchte uns ein Tuktuk Fahrer, welcher uns für nur 5 Baht (14ct) für 3 Stunden durch Bangkok zu mehreren, wenig touristischen Tempeln brachte.

Ich habe im Internet Warnungen vor solchen „Scams“ gelesen: Die Tuktuk Fahrer bieten für einen spöttischen Preis eine Rundfahrt an, bringen einen aber am Ende der Reise zu einer Schneiderei oder ähnlichem und drängen auf unangenehme Weise zum Kauf von teuren Kleidern oder Anzügen. In unserem Fall eben das Tourist Information Center. Der Tuktuk Fahrer bekommt dafür Geld von der Regierung, welche gerade dabei ist, den Tourismus wiederzubeleben. Trotzdem entschieden wir uns dazu, hineinzugehen, schließlich waren wir nun zu zweit und man kann ja immer noch „Nein“ sagen und wieder gehen. Eine gute Entscheidung, meiner Meinung nach, denn dadurch konnten wir in den letzten 2 Tagen unvergessliche Erfahrungen im Dschungel sammeln. Ich würde es auch nicht als Scam bezeichnen, immerhin hielt der Tuktuk Fahrer sein Versprechen und brachte uns für 5 Baht durch Bangkok.

 

Nach 4 Tagen in der Hauptstadt ging es also für Nisa und mich mit dem Nachtzug nach Chiang Mai, eine Stadt im Norden Thailands. Der Nachtzug fuhr um 19 Uhr in Bangkok los und kam um 9 Uhr in Chiang Mai an. Es gab Betten, ein kleines Bad, ähnlich wie bei der DB und sogar ein kleines Abendessen für 50 Baht (1,38€). Meiner Meinung nach waren die Betten nicht einmal unbequem und wenn man nicht vom Schaukeln des Zuges gestört wird, konnte man sogar relativ gut schlafen. Ich würde sogar sagen, dass es bequemer ist den Nachtzug zu nehmen als zu fliegen. 

Chiang Mai gefiel mir deutlich besser als Bangkok, es ist kleiner, weniger Verkehr und liegt in der Natur. Nach fast 2 Monaten in Metropolen war ich (als Dorfkind) froh, mal wieder Bäume zu sehen. So verbrachten wir 2 Tage in Chiang Mai in eindrucksvollen Tempeln und aßen viel Khao Soi (ein für den Norden typisches Gericht) und viele Früchte.



Nisa und ich versuchen so viel Thai wie möglich zu lernen und zu sprechen, jedoch fällt es uns viel schwerer als koreanisch, da es eine tonale Sprache ist. Mein Ziel ist es, in jedem Land zumindest die Basics der Sprache zu beherrschen.

Zum Highlight unseres Aufenthaltes in Chiang Mai, dem Dschungel, habe ich ein eigenes Kapitel geschrieben, wer daran interessiert ist kann dieses auch gerne lesen. :)

https://judith.auslandsblog.de/wanderschu-auf-wanderschaft-im-dschungel/

In diesem Moment sind Nisa und ich im Minibus auf dem Weg nach Pai, eine Stadt noch nördlicher, mal sehen was uns dort erwartet.