Freitag, 29.07.2022

eine kranke Woche

Hallo zusammen, hier ein kleines Update von mir.

Über die letzte Woche gibt es nicht allzu viel zu erzählen.

Letztes Wochenende waren wir Abends in einem Club in Hongdae namens B1. Dorf gehen Janea und ihre Freunde freitags und samstags ein und aus wie sie möchten, sind mit dem Türstehern befreundet und können deswegen ohne anzustehen in den Club. Hat natürlich einige Vorteile, nur hatte ihr Lieblingstürsteher am Sonntag seinen letzten Arbeitstag, weswegen alle ein bisschen traurig waren. Ich habe ihn auch kennen gelernt, ein echt cooler und netter Typ. Er hat den Spitznamen Gucci und wird jetzt als Model durchstarten.

Die Clubs hier sind ähnlich den deutschen Clubs: laut, voll und man sollte ein Auge auf sein Getränk haben. Der Vorteil für mich ist, dass Janeas Freunde alle älter sind als ich und es hier üblich ist, dass die älteren Personen der Gruppe die Getränke bezahlen.

Tagsüber haben wir dementsprechend nichts getan, außer am Sonntag Nachmittag, da waren wir in einem modernen Kunstmuseum und anschließend haben wir samgyeopsal gegessen (letztes Bild). Man bekommt im Lokal das Fleisch an den Tisch gebracht und grillt dies dann selbst auf dem Grill in der Mitte des Tisches. 


 

Am Montag war ich in Junggu, habe mir dort Seoullo angeschaut. Das ist eine ehemalige Autobrücke, die als eine Art Park umgebaut wurde. Das Besichtigen ging schneller als ich dachte, deswegen schaute ich mich noch ein wenig in der Nachbarschaft um. Am nah gelegenen Hauptbahnhof habe ich zum ersten Mal in Korea obdachlose Menschen gesehen. Ich weiß nicht, ob ich bisher immer an den "falschen" Orten war, oder ob Seoul ein Gesetz gegen Obdachlosigkeit erlassen hat (würde mich nicht wundern), aber tatsächlich habe ich davor weder in U-Bahn Stationen, noch in Parks oder auf der Straße Obdachlose gesehen. Daraus schließe ich, dass die laut Google 4000 Obdachlosen (auf 10 Mio Einwohner), also entweder sehr gut versorgt sind, oder in einen fremden Stadtteil abgedrängt worden sind, damit sie das „Ambiente“ nicht stören.

 

Der Hauptbahnhof an sich ist ein eher europäisch aussehendes, unspektakuläres Gebäude, weswegen ich direkt weiterlief. Auf meinem Weg zu einem Park führte mich meine Naver App* durch verschiedene Gassen, in denen Marktstände aufgebaut waren. Ich habe mich nicht getraut zu fotografieren, aber beschreiben kann ich die Produkte leider auch nicht. So etwas habe ich noch nie gesehen. Bei manchen Dingen bin ich bis jetzt nicht einmal sicher, ob es Pflanzen oder Tiere waren.

Das einzige Bild, was ich machen konnte, zeigt, laut Janea, Alkohol.

 

* Naver ist sozusagen das koreanische Google Maps, da Maps hier gesperrt ist…

 

 

Der Park bestand aus einem einzigen, steilen Berg, der zum (für Seoul berühmten) Namsan Tower hochführte. Der Weg war sehr anstrengend und 36 Grad, kombiniert mit Stadthitze machten mir zu schaffen, weswegen ich nach etwa 40 Minuten beschloss, wieder heim zu fahren. Abends bestellten wir Essen und verspeisten dieses auf der kleinen Dachterasse unseres Hauses.


Leider habe ich mir eine nervige Infektion eingefangen, weswegen ich von Montag Abend bis jetzt (Freitag) mit Fieber, Halsschmerzen und Ohrenschmerzen krank im Bett liege und vor mich hin döse. Falls es heute Abend nicht besser ist, geht Janea mit mir ins Krankenhaus. Nicht erschrecken, man kann in Korea ohne Notfall ins Krankenhaus, weil hier Hausärzte nicht sehr verbreitet sind. Es gibt sogar eine eigene Sektion  in Krankenhäusern, die für Ausländer vorgesehen ist.

Grüsse nach Deutschland! Tschüssii