Dienstag, 19.07.2022

die ersten zwei Tage 🇰🇷

안녕하세요 (Hallo) zusammen

Ich bin jetzt 2 Tage in Seoul, hier sind meine ersten Erlebnisse:

Der koreanische Flughafen ist deutlich besser organisiert als der Münchner Flughafen ;)

Ich habe in der Ankunftshalle auf Janea gewartet, die mich dann zum PCR Testen begleitet hat. In Korea muss man innerhalb von 3 Tagen nach Einreise einen kostenpflichtigen (🥲) PCR Test machen und das Ergebnis auf dem Internetportal der Einreisebehörde hochladen. Wenn man dies nicht tut, wird eine Geldstrafe von bis zu 10 Millionen Won (~7450€) bzw. eine Freiheitsstrafe anfallen. Da Korea mit Corona von Anfang an sehr strikt umgegangen ist, wollte ich solche Maßnahmen natürlich nicht riskieren, auch wenn mir die 100 000 Won (~70 Euro) als low budget Reisende ein bisschen im Herzen weh getan hat. Aber immerhin wusste ich jetzt das meine Visa Karte funktioniert.

Das Testen verlief unkompliziert und ich habe das Ergebnis schon 3 Stunden später per Email bekommen (natürlich negativ).

Janea und ich sind anschließend mit der Metro ca eine Stunde vom Flughafen in Incheon nach Seoul gefahren.

Die Preise der Öffis lassen mein Herz dann wieder höher schlagen. Für längere Strecken (wie von Incheon nach Seoul) bezahlt man 4000 Won (3€) und Strecken innerhalb der Stadt 1250 Won (90ct).

Die Metros werden in einer Großstadt wie Seoul von jedem benutzt, was sie natürlich in der Rushhour voll, aber auch so billig macht. Tages oder Monatstickets gibt es nicht. Fahrradwege habe ich bisher noch keine gesehen, Autos werden nur von super reichen gefahren.

Janea und ich haben schnell meine Sachen in ihrem Zimmer abgelegt, eine kurze Erholungspause von der Hitze gemacht und sind anschließend Abendessen gegangen.

Wenn man in Korea ein Restaurant betritt, nimmt man kurz Augenkontakt mit den Kellnern auf, zeigt mit den Händen (oder ruft) die Anzahl der Personen und setzt sich dann einfach an einen freien Tisch. Das Restaurant hatte auf jedem Tisch einen Gasherd, welcher von den Kellnern angemacht wird. In Schubladen unter den Tischen sind Esstäbchen und Löffel aufbewahrt. Diese darf man sich selbst rausnehmen, genauso wie Beilagen, wie zB. Reis, koreanischer Kohl und Kimchi. Die Beilagen sind in einer Art Mini Kühlschrank im Restaurant (vergleichbar mit einer Eistruhe) aufgewahrt und kosten nichts. Auch das Wasser ist kostenlos, was einem entweder auf den Tisch gestellt wird, oder man sich an einem Automaten in die Gläser füllen darf.

Nachdem wir bestellt haben, wurde uns keine 5 Minuten später schon eine riesige Pfanne auf den Tisch gestellt. Das Essen wird in der Küche zubereitet, aber am Platz gebraten, was eher unüblich in Deutschland, aber normal in Korea ist. Die Bedingungen kommen zuverlässig alle paar Minuten vorbei und rühren das Essen herum.

Hier ein paar Bilder:

Nach ca 10 Minuten ertönt „맛있게 드세요“ (Guten Appetit) von den Kellnern und man darf anfangen zu essen.

Auf den Bildern seht ihr Dakgalbi (mariniertes Hähnchenfleisch mit Soße, Süßkartoffeln, Kohl und Tteokbokki) und Käse am Rand.

Das Essen war unfassbar lecker, eine riesige Portion wie ihr sehen könnt und zudem sehr billig (12 000 Won = 9,12€ pro Person).

 

Danach hat mir Janea noch eine kleine Tour durch das Club Viertel in Hongdae (der Stadtteil, in dem wir wohnen) gegeben, als kleiner Einblick fürs Wochenende 😋

Bevor wir wieder zu ihrem Zimmer zurück gegangen sind, haben wir unterwegs ein wildes Frettchen auf der Straße gesehen und noch in einem kleinen Supermarkt Eis und Bananenmilch als Nachtisch gekauft. Eine kleine Belohnung bei der Hitze, die auch Nachts nicht abkühlt. Es sind konstant 28-30 Grad, also zwar nicht so heiß wie in Deutschland, aber dafür 80% Luftfeuchtigkeit. Man fühlt sich, als würde man durch eine Wolke aus heißer Luft stolzieren, was die locals aber nicht zu stören scheint, da die Meisten mit langer Hose und/oder mit langärmeligem Shirt herumlaufen.

Zuhause angekommen, bin ich ziemlich schnell ins Bett gefallen, ich war schließlich schon 32 Stunden auf den Beinen und habe 11 Stunden erholsamen Schlaf bekommen.

 

Am nächsten morgen (bzw. Mittag😅) habe ich meinen Rucksack umsortiert, meine überschaubare Anzahl an Kleidung in den Schrank eingeräumt und mich fertig gemacht mich mit Janea zu treffen, welche bereits um 8 Uhr zur Schule gegangen ist. Den Weg zur U-bahn kannte ich bereits und auch das Gleis war kein Problem zu finden, nur beim Herausgehen hat mein Ticket nicht funktioniert. (Wie beispielsweise in der Pariser Metro oder beim Skifahren, muss man beim Herein- und Rausgehen seine Karte aufs Drehkreuz legen, damit man durchlaufen kann)

Da stand ich also erstmal und wusste nicht was ich tun soll. Wenn ich meine Karte benutzen wollte, kam eine koreanische Erklärung, wieso die Karte verweigert wurde, die ich aber natürlich nicht verstand.

Zum Glück gibt es in Seoul fast überall öffentliches WLAN, also konnte ich Janea schreiben, die mich dann abgeholt hat und mir geholfen hat die Situation zu lösen. (Sie hat einen Hilfeschalter gedrückt, auf koreanisch das Problem erklärt, wodurch Personal gekommen ist und mich durchs Drehkreuz gelassen hat.)

 

Unser Mittagessen:


Mal wieder sehr lecker und sehr billig (5,29€). Die Bedienungen reden ausschließlich Koreanisch, auch mit Ausländern, weswegen ich froh bin, dass Janea alles regeln kann. Zum Bezahlen steht man einfach auf, stellt sich vor die Kasse, manchmal muss man sein Gericht sagen, aber meistens merkt sich das Personal die Bestellung.

Anschließend sind wir vor dem Wetter geflohen und haben den Nachmittag in Janeas klimatisiertem Zimmer verbracht.

Abends sind wir nochmal in den Mini Supermarkt gegangen und haben uns instant Nudeln zum Abendessen gekauft, weil wir noch sehr satt vom Mittagessen waren.

Hier noch ein paar Eindrücke von Hongdae: