Samstag, 03.12.2022

Georgetown

Von den Cameron highlands nahm ich um 9 Uhr einen Bus nach Georgetown, was auf der Insel Penang liegt. Der Bus kostete mich 9€ und war mal wieder sehr luxuriös. Breiter, gepolsterter Sitz, viel Beinfreiheit und sogar mit Wlan. Um 15 Uhr kam der Bus am Busbahnhof an und ich machte mich sofort auf den Weg in die Innenstadt. Nach kurzem Suchen fand ich eine Bushaltestelle. Meine Mobilen Daten funktionierten blöderweise nicht, aber die Straßenschilder verrieten mir, dass ich auf der richtigen Straßenseite stand. Als der Bus anhielt, wusste ich zwar die Station nicht, bei der ich aussteigen sollte, aber der Busfahrer meinte, er sage mir Bescheid, wenn wir in der Innenstadt sind. Die 45 Minuten Fahrt kosteten 2RM (40ct). Als ich am Hauptbahnhof ausstieg, funktionieren die mobilen Daten glücklicherweise wieder und ich konnte das restliche Stück zum Hostel zu Fuß laufen. An diesem Tag habe ich nicht mehr viel gemacht, außer gegessen. Ich war ganz erschlagen von der Hitze (35 Grad) und ab 17 Uhr gewitterte es bis in die Nacht, also blieb ich in meinem Zimmer.

Am nächsten Tag checkte ich nach dem Frühstück in ein anderes, billigeres (und laut Google lebhafteres) Hostel ein (leider waren bis auf zwei 30 Jährige Männer aus Kuala Lumpur niemand im Schlafsaal) und schlenderte ein wenig durch die Stadt, welche mir sehr gut gefiel. Ich nahm einen Bus zum Penang hill und dort die Gondel auf den Berg. Unten mit strahlendem Sonnenschein losgefahren, oben von Regen begrüßt, was aber kein Problem war, da ich immer meine Regenjacke und meinen Regenschirm dabei hatte. Auf dem Berg konnte man verschiedene Rundwege durch den „Dschungel“ mit Ausblick auf die Stadt laufen und man wurde ab und zu von Affen überrascht, die aber zum Glück friedlich waren. Diesen Tieren werde ich nie mehr vertrauen können.

Am 3.12 bestellte ich in einem Café in Nähe des Hostels zum Frühstück ein vegetarisches Sandwich und wurde mit super leckerem Bauernbrot überrascht. Zum ersten Mal seit fast 6 Monaten aß ich wieder ein anständiges Brot!!

Danach besichtigte ich das Rathaus und „Fort Wallis“, in deren Gebäudestruktur die Kolonialgeschichte zu erkennen war. Es war unfassbar schwül und warm an diesem Tag und schon nach 20 Minuten war mein T-shirt durchgeschwitzt. Das hielt mich aber nicht davon ab, weiter durch die Stadt zu laufen und die Penang Art street anzuschauen, welche wegen ihrer Wandmalereien bekannt ist. Danach ging es zu chew jetti, eine Ansammlung von Holzhäusern, die durch Stelzen auf dem Wasser stehen.

Da ich nicht mehr wusste, was ich mit dem restlichen Tag anfangen sollte, besichtigte ich den chinesischen Kek Lok Si Tempel, welcher der größte buddhistische Tempel Malaysias ist. Auf der Spitze des Hügels thront eine riesige Buddha Statue.


Zwar machte es mir Spaß, Dinge auf eigene Faust zu unternehmen, da ich alles in meinem Tempo machen konnte und unabhängig war, aber ich merkte, dass ich mich schnell einsam fühlte. Den ganzen Tag über sah ich keine europäischen Touristen, denen ich mich hätte anschließen können, nur chinesische Familienurlauber, mit denen ich zwar bei Gelegenheit auch nette Worte wechselte, aber natürlich hätte ich mich dort nicht angeschlossen. Deswegen schlug meine liebe Mama vor, mich wieder Leonie und Pauline anzuschließen, die gerade in Kambodscha waren. Nach kurzer Absprache mit den beiden (welche den Vorschlag auch super fanden) buchte ich für den nächsten Tag ohne groß zu zögern ein Busticket von Georgetown nach Kuala Lumpur und ein Flugticket von KL nach Phnom Penh, Kambodscha.

Zurück im Hostel angekommen bemerkte ich, dass der Schlafsaal inzwischen gefüllter war und lernte am selben Abend sogar noch ein paar Leute kennen, mit denen ich mich für ein paar Stunden nett unterhielt, während wir Karten spielten. Ich war trotzdem sehr froh über diese kurzfristige Entscheidung mich meinen Freunden anzuschließen und freute mich auf neue Abendteuer mit den beiden.